Goran Curko
* 21.08.1968 |
Nachdem sich Aufstiegstorwart René Keffel bereits am 2.
Spieltag der Zweitligasaison 1999/2000 verletzt hatte, suchten die Kickers
händeringend nach einem Ersatz. Weil der rumänische WM-Teilnehmer Florin Prunea
im Testspiel gegen den FSV Mainz 05 nicht überzeugen konnte, fiel die Wahl
schließlich auf Goran Curko.
Der Serbe wechselte 1993 erstmals nach Deutschland, wo er
zunächst für den VfL Herzlake spielte. Mit guten Leistungen machte Curko den
1.FC Nürnberg auf sich aufmerksam. Für den Club bestritt er in der Saison
1995/96 alle 34 Zweitligaspiele, konnte jedoch nicht verhindern, dass der Club
am Saisonende zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte drittklassig wurde. In
der Folgesaison gelang ihm mit dem FCN der direkte Wiederaufstieg. Daraufhin holte
ihn Hermann Gerland, der bereits in Nürnberg Curkos Trainer gewesen war, zum
ambitionierten Nordost-Regionalligisten Tennis Borussia Berlin. Auch mit den
Berlinern schaffte Curko den Sprung in die 2. Liga, u. a. durch einen 2:1-Sieg
auf dem Bieberer Berg. In der Folgesaison wurde TeBe als Aufsteiger in der 2.
Liga Sechster. Da für die neue Saison nicht mehr mit Curko geplant wurde,
wechselte er im Sommer 1999 erneut in die Regionalliga Nordost. Für den VfB
Leipzig bestritt er jedoch nur fünf Spiele, ehe er dem Ruf aus Offenbach
folgte.
In seinem ersten Spiel für die Kickers gegen Hannover 96 trug
Curko die Nummer 30. Der DFB bestand jedoch auf eine lückenlose Durchnummerierung
des Kaders, so dass Curko fortan mit der Rückennummer 26 auflief. Der 1,91 cm
große Glatzenträger war von seinen Fähigkeiten her eigentlich ein guter
Zweitligakeeper, der dem OFC so manchen Punkt rettete, jedoch war er auch stets
für einen kapitalen Aussetzer gut. So ist vor allem sein Eigentor gegen den
1.FC Köln in Erinnerung geblieben, als er in der Nachspielzeit eine harmlose Flanke
zum 0:1 ins eigene Tor lenkte. Fast noch dämlicher war sein Patzer im ersten
Heimspiel nach der Winterpause, als er in aufreizend lässiger Manier den
Mainzer Stürmer Melunovic ausspielen wollte. Dabei versprang ihm wegen der
Unebenheit des Platzes jedoch der Ball und Melunovic musste die Kugel nur noch ins leere Tore schieben.
Nach dem Abstieg wechselte Curko zum Bundesliga-Absteiger
Arminia Bielefeld, wo er zum dritten Mal mit Hermann Gerland zusammenarbeitete,
und blieb somit in der 2. Liga. Für die Ostwestfalen sollte er jedoch nur neun
Spiele machen. Im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim legte er sich mit den
eigenen Fans an, die ihn daraufhin auspfiffen und beleidigten. Als Reaktion
darauf zog sich Curko seine Handschuhe aus und verließ den Platz, womit er sich
quasi selbst auswechselte. Wenige Tage später wurde er von der Arminia
entlassen. Im Januar 2001 wechselte Curko innerhalb der 2. Liga zum SSV
Reutlingen, für den er bis 2003 im Tor stand. Insgesamt brachte er es für fünf
verschiedene Vereine auf 183 Zweitligaeinsätze, 27 davon für die Kickers.
Danach kehrte Curko in seine Heimat zurück, in der er noch
für einige Teams aktiv war, bis er schließlich 2010 seine Karriere beendete.