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Borussia
Dortmund |
Während der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft trafen am 2. Juni 1957
Borussia Dortmund und Kickers Offenbach erstmals aufeinander. In diesem Jahr
wurden die Gruppenspiele nicht in Hin- und Rückspielen, sondern in einer
Einfachrunde ausgetragen, in der alle Partien auf neutralem Platz stattfanden.
Vor 55.000 Zuschauern im Südweststadion zu Ludwigshafen brachte Berti Kraus den
OFC nach 19 Minuten zwar mit 1:0 in Führung, doch der BVB konnte das Spiel
durch Tore von Alfred Niepieklo und des späteren Kickers-Trainers Aki Schmidt
noch drehen. Diese Niederlage war schließlich ausschlaggebend dafür, dass der
OFC das Endspiel verpasste. Zwar gewannen die Kickers die restlichen
Gruppenspiele gegen Hertha BSC Berlin (3:1) und den 1.FC Kaiserslautern (4:1),
doch das Finale erreichte der amtierende Deutsche Meister Dortmund, der dann mit
einem 4:1 gegen den Hamburger SV seinen Titel verteidigen konnte.
Das nächste Aufeinandertreffen zwischen den Kickers und der Borussia gab
es erst in der Bundesligasaison 1968/69. Der OFC gewann das Hinspiel auf dem
Bieberer Berg nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:3, wobei Roland Weida die
ersten beiden Offenbacher Tore erzielte und Dieter Koulmann zwei Elfmeter
verwandelte. Weniger erfreulich verlief das Rückspiel: Durch eine
3:0-Niederlage in Dortmund am letzten Spieltag war der Abstieg der Kickers besiegelt.
Auf dem Weg zum größten Triumph der Vereinsgeschichte des OFC, dem Gewinn
des DFB-Pokals, kreuzten sich die Wege der beiden Clubs am 30. Juni 1970
erneut. Im Achtelfinale hatte der Ex-Offenbacher Siggi Held die Gäste nach
torlosen 90 Minuten in der Verlängerung zunächst in Führung gebracht. Doch
Helmut Kremers und Helmut Schmidt schossen die Kickers, die einen Monat zuvor
wieder in die Bundesliga aufgestiegen waren, schließlich eine Runde weiter.
Vier Monate später traf man sich in der Bundesliga wieder. Der OFC gewann
auch dieses Spiel durch Tore von Klaus Winkler, Helmut Kremers und Horst Gecks
diesmal glatt mit 3:0. Im Rückspiel holten die Kickers im Stadion Rote Erde ein
1:1, mussten am Saisonende aber erneut abstiegen. Trotzdem kehrte Dortmunds Kapitän Siggi Held im Sommer
1971 nach Offenbach zurück. Mit dem OFC spielte er bereits am 15. Dezember 1971
wieder in Dortmund. Nachdem das Hinspiel in der 1. Runde des DFB-Pokals 1:1
ausgegangen war, gewannen die Kickers das Rückspiel beim klassenhöheren BVB
überraschend mit 3:0. Dies ist bis heute der einzige Offenbacher Sieg in
Dortmund. Während der OFC- angeführt vom neuen Traumpaar Kostedde/Held- in
dieser Saison ungeschlagen blieb und erneut den direkten Wiederaufstieg
schaffte, stieg die Borussia 1971/72 im Jahr eins nach Held aus der Bundesliga
ab. Um mit den Kickers die Aufstiegsrunde zur Bundesliga bestreiten zu können,
verzichtete Held sogar auf die Teilnahme an der EM 1972.
Bei
beiden Clubs eine Legende: Siggi Held |
Da der BVB während der großen Offenbacher Bundesligazeit 1972 bis 1976
durchgehend zweitklassig war und die Kickers pünktlich zum Dortmunder Wiederaufstieg
1976 zum dritten Mal aus der Bundesliga abstiegen, trafen die beiden Vereine
erst am 2. Dezember 1978 wieder aufeinander. Bei seinem ersten Auftritt im
Westfalenstadion war der OFC chancenlos, unterlag in der Drittrundenbegegnung
des DFB-Pokals mit 6:1.
Zum bislang
letzten Mal kämpften die beiden Clubs in der Bundesligasaison 1983/84 um
Punkte. In Dortmund verloren die Kickers mit 4:1, das Rückspiel endete torlos.
Nachdem Dietmar Demuth im ersten Heimspiel unter Interimstrainer Hermann Nuber bereits
nach 35 Minuten die Rote Karte gesehen hatte, musste der OFC 55 Minuten in
Unterzahl agieren und kam nicht über ein 0:0 hinaus. Nach dem erneuten Abstieg
der Kickers sollten bis zum nächsten Pflichtspiel gegen den BVB 26 Jahre
vergehen.
Am 27. Oktober 2010 erlebte das alte Stadion
Bieberer Berg seinen letzten großen Höhepunkt. In der 2. Runde des DFB-Pokals
besiegten die Kickers vor 25.000 Zuschauern den späteren Deutschen Meister
Borussia Dortmund mit 4:2 nach Elfmeterschießen. Der OFC stand zu diesem
Zeitpunkt auch in der 3. Liga glänzend da und strotzte als Tabellenführer vor
Selbstbewusstsein. Von einem Zweiklassenunterschied war zunächst nichts zu
sehen. Der spielerischen Überlegenheit der Klopp-Elf setzten die taktisch
hervorragend eingestellten Kickers unbändigen Einsatz und eine hohe
Laufbereitschaft entgegen. Die Borussia tat sich gegen die dicht gestaffelte
Offenbacher Abwehr schwer. Erst
gegen Ende der Begegnung machte sich beim OFC der große läuferische und
kämpferische Aufwand bemerkbar, so dass der Druck der Gäste zunahm. Doch die
Kickers-Spieler warfen sich in die Bälle, wenn Dortmund mal in den Strafraum
kam, und den Rest bereinigte Torwart Robert Wulnikowski, der kurz vor Ablauf
der regulären Spielzeit bei Robert Lewandowskis Schuss aus wenigen Metern
überragend parierte. So ging es nach 90 torlosen Minuten in die Verlängerung. Mit etwas Glück und dank
eines glänzend aufgelegten Wulnikowki rettete sich der OFC ins
Elfmeterschießen. Als Steffen Haas gleich
den ersten Elfmeter verschoss, schien der Favorit auf die Siegerstraße
einzubiegen. Doch dann avancierte Wulnikowski endgültig zum Helden, hielt
sowohl gegen Lucas Barrios als auch gegen Lewandowski. Den entscheidenden
Elfmeter verwandelte dann Sead Mehic. Die Sensation war perfekt.
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Die
beiden Pokalhelden von 2010: Sead Mehic und Robert Wulnikowski |
Alle Pflichtspiel-Ergebnisse aus Sicht des OFC
Saison |
Liga |
Heim |
Auswärts |
Neutral |
1956/57 |
Deutsche Meisterschaft, Gruppenphase in Ludwigshafen |
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1:2 |
1968/69 |
Bundesliga |
4:3 |
0:3 |
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1969/70 |
DFB-Pokal, Achtelfinale |
2:1 n.V. |
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1970/71 |
Bundesliga |
3:0 |
1:1 |
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1971/72 |
DFB-Pokal, 1. Runde |
1:1 |
3:0 |
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1978/79 |
DFB-Pokal, 3. Runde |
|
1:6 |
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1983/84 |
Bundesliga |
0:0 |
1:4 |
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2010/11 |
DFB-Pokal, 2. Runde |
4:2 n.E. |
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Bilanz: 12 Spiele, 5 Siege, 3 Unentschieden, 4 Niederlagen