Horst Buhtz


 

* 21.09.1923 - † 22.03.2015

 

Horst Buhtz war der erste große Stürmerstar der Kickers in der alten Oberliga Süd. Vor dem Zweiten Weltkrieg spielte der technisch beschlagene Angreifer bei Fortuna Magdeburg und kam nach Kriegsende nach Offenbach. Für den OFC erzielte er zwischen 1947 und 1950 in 80 Ligaspielen 36 Tore.

 

Buhtz gehörte zur „Wunderelf vom Bieberer Berg“, die in der Saison 1948/49 zu Hause ungeschlagen blieb und mit elf Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten VfR Mannheim Meister der Oberliga Süd wurde. Im Halbfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft scheiterte der OFC jedoch ausgerechnet am VfR Mannheim, der sich dann im Endspiel gegen Borussia Dortmund die Meisterschale sicherte. In der Folgesaison, in der Buhtz mit 14 Toren bester Torschütze der Kickers war, reichte dem OFC der 3. Platz zur abermaligen Qualifikation für die Endrunde. Nach Siegen gegen Tennis Borussia Berlin, den Hamburger SV (3:2 nach 0:2-Rückstand) und Preußen Dellbrück erreichte man diesmal das Endspiel. Vor 95.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion lagen die Kickers gegen den VfB Stuttgart schnell mit zwei Toren im Rückstand. Buhtz konnte kurz nach der Pause nur noch verkürzen.

 

Nach dem Gewinn der Vize-Meisterschaft wechselte Buhtz zum  Ligakonkurrenten VfB Mühlburg, einem Vorläuferclub des Karlsruher SC. 1952 ging er dann als zweiter deutscher Spieler nach Ludwig Janda in die italienische Serie A. Beim AC Turin bekam Buhtz für damalige Verhältnisse astronomische 150.000 DM pro Saison. Eine Summe, die ein Fußballer in Deutschland zu dieser Zeit während seiner gesamten Karriere nicht verdienen konnte. Die Turiner befanden sich damals in einem totalen Neuaufbau, nachdem 1949 bei einem Flugzeugabsturz nahezu alle Spieler der erfolgreichen Mannschaft, die in den 1940er Jahren fünf Meistertitel geholt hatte, ums Leben gekommen waren. Buhtz erzielte in 127 Spielen 34 Tore, kam mit dem AC aber nie über Platzierungen im Mittelfeld hinaus. 1957 verließ er Turin und ließ seine Karriere bei den Young Fellows Zürich und dem AC Bellinzona in der Schweiz ausklingen.

 

Ein Einsatz in der Deutschen Nationalelf blieb Buhtz verwehrt. Zum einen hatte er stets den großen Fritz Walter vor sich, zum anderen waren zu jener Zeit im Ausland aktive Spieler bei Bundestrainer Sepp Herberger verpönt.

 

Auch die Trainerkarriere des Horst Buhtz kann sich sehen lassen. Mit fünf verschiedenen Mannschaften schaffte er den Aufstieg in die Bundesliga: 1966 mit Borussia Neunkirchen, 1968 mit Hannover 96, 1972 mit dem Wuppertaler SV, 1976 mit Borussia Dortmund und 1978 mit dem 1.FC Nürnberg. Zudem gewann er mit Besiktas Istanbul 1976 den türkischen Pokal. Danach coachte Buhtz noch die Zweitligisten Bayer Uerdingen, Alemannia Aachen, Stuttgarter Kickers und Fortuna Köln. Der sechste Bundesliga-Aufstieg gelang ihm dabei aber nicht. Seine erfolgreichste Zeit hatte Buhtz sicher in Wuppertal. Den WSV führte er 1972/73 als Aufsteiger auf Platz 4 der Bundesliga, was die Qualifikation für den UEFA-Cup bedeutete.