SV Werder Bremen


Das erste Aufeinandertreffen zwischen dem OFC und Werder Bremen fand am 7. Juni 1942 im Frankfurter Waldstadion statt. Vor 15.000 Zuschauern konnten sich die Kickers im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen die als klarer Favorit angereisten Norddeutschen mit 4:3 durchsetzen. Rudolf Staab avancierte dabei als dreifacher Torschütze zum Helden des Tages. Im Halbfinale scheiterte der OFC dann am späteren Deutschen Meister FC Schalke 04. Werder nahm wenige Wochen später Revanche und besiegte die Kickers im Achtelfinale des von Tschammer-Pokals, dem Vorläufer des DFB-Pokals, deutlich mit 6:1.

1942: Die Kickers feiern den Sieg über Bremen und den Einzug ins Halbfinale

In der Saison 1968/69 trafen beide Vereine erstmals in der Bundesliga aufeinander, wobei der OFC beide Partien verlor. Besonders ärgerlich war die 0:3-Niederlage im letzten Heimspiel, wodurch die Kickers am 33. Spieltag auf den letzten Tabellenplatz abrutschten. Nach einer weiteren 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund war eine Woche später der Abstieg perfekt.

Der erste Punktspielsieg gegen Bremen gelang den Kickers am 22. August 1970. Drei Tage nach dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen den 1.FC Nürnberg und sieben Tage vor dem Endspiel gegen den 1.FC Köln kam Werder zum ersten Bundesliga-Heimspiel nach dem direkten Wiederaufstieg auf den Bieberer Berg. Helmut Kremers brachte den OFC per Strafstoß in Führung, Horst Gecks erhöhte kurz nach Pause auf 2:0. Der Däne Ole Björnmose konnte für Werder zehn Minuten vor dem Abpfiff lediglich noch verkürzen.

Nach dem dritten Bundesligaaufstieg spielten die Kickers von 1972 bis 1976 ununterbrochen im Oberhaus. In dieser Zeit konnte man alle vier Heimspiele gegen Bremen gewinnen, zum Teil deutlich mit 4:0 und 5:1. Auch im Weserstadion gewann der OFC zweimal. Der erste Sieg in der Hansestadt gelang am 2. Februar 1974 durch zwei Treffer von Winfried Schäfer. Noch spektakulärer war der 6:3-Auswärtssieg am 12. Oktober desselben Jahres. Nachdem Werder zur Pause noch mit 2:0 geführt hatte, schenkten die Kickers Bremens Torwart Dieter Burdenski in der 2. Halbzeit sechs Tore ein und rückten damit in der Bundesligatabelle auf Platz 4 vor. Vor allem Erwin Kostedde, der später selber einmal das grün-weiße Trikot trug, entwickelte sich zum Werder-Schreck. In seiner Offenbacher Zeit gelangen dem Mittelstürmer in den sechs Spielen gegen Bremen fünf Treffer.

Kostedde sollte nicht der letzte Spieler sein, der für beide Vereine aktiv war. Vor allem in den 1980er-Jahren holte der ehemalige Kickers-Coach Otto Rehhagel, der bei Werder insgesamt 15 Jahre auf der Trainerbank saß, einige frühere Offenbacher nach Bremen. Zwischenzeitlich gab es auch einmal eine Fanfreundschaft zwischen Werder und dem OFC.

In ihrer letzten Bundesligasaison 1983/84 mussten die Kickers gegen Werder zwei heftige Klatschen einstecken. Das Hinspiel in Bremen verlor der OFC mit 1:8, obwohl man durch Michael Kutzop zunächst sogar in Führung gegangen war. Der Ex-Offenbacher Rudi Völler traf in diesem Spiel zweimal gegen seinen alten Verein. Auch im Rückspiel lagen die Kickers dank der drei Treffer von Uwe Bein zwischenzeitlich mit 3:2 vorn. Besonders sehenswert war dabei sein drittes Tor: Direkt nachdem Bein in der 48. Minute das 2:2 erzielt hatte, erkämpfte er sich den Ball im Anstoßkreis wieder zurück, degradierte die halbe Bremer Mannschaft zu Slalomstangen und überwand zu guter Letzt auch noch Burdenski. Damit hatte er das Spiel innerhalb einer Minute quasi im Alleingang gedreht. Ein Eigentor von Kutzop, der wenige Wochen später nach Bremen wechselte, leitete dann in der 58. Minute die erneute Wende ein. Am Ende hieß es 3:7, wobei auch Werders Frank Neubarth drei Tore erzielte.

Die Freunde Rudi Völler und Michael Kutzop im letzten Bundesliga-Duell 1984

Knapp zehn Jahre später, genauer gesagt am 12. September 1993, trafen die beiden Vereine in der 3. Runde des DFB-Pokals aufeinander. Der OFC war dem amtierenden Deutschen Meister, bei dem mit Oliver Reck ein früherer Offenbacher im Tor stand, ein ebenbürtiger Gegner. Nach 90 torlosen Minuten ging es in die Verlängerung, in der die Bremer durch Wynton Rufer zunächst in Führung gingen. Diese konnte Thomas Biehrer nur zwei Minuten später mit einem direkt verwandelten Freistoß ausgleichen. Nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden hatte, musste schließlich das Elfmeterschießen entscheiden. Dort avancierte dann Claus Schäfer zur tragischen Figur. Nachdem die ersten sieben Schützen ihre Elfmeter allesamt verwandelt hatten, schoss er den Ball weit über das Bieberer Tor. Uli Borowka traf anschließend zum 5:3 und sicherte dem Team von Otto Rehhagel damit den Einzug in die nächste Runde. Am Saisonende wurde Werder übrigens DFB-Pokalsieger.

Am 12. August 2017 gastierte Werder erneut in Offenbach, spielte jedoch nicht gegen den OFC, sondern gegen ein anderes Kickers-Team. Weil die Würzburger Kickers das Spiel nicht im heimischen Stadion austragen konnten wurde die Erstrundenbegegnung des DFB-Pokals ins Sparda-Bank-Hessen-Stadion verlegt. Bremen gewann gegen den Drittligisten souverän mit 3:0.

 

Alle Pflichtspiel-Ergebnisse aus Sicht des OFC

Saison

Liga

Heim

Auswärts

1941/42

Deutsche Meisterschaft, Viertelfinale

4:3

 

von Tschammer-Pokal, Achtelfinale

 

1:6

1968/69

Bundesliga

0:3

0:2

1970/71

Bundesliga

2:1

1:3

1972/73

Bundesliga

2:1

0:0

1973/74

Bundesliga

4:0

2:0

1974/75

Bundesliga

5:1

6:3

1975/76

Bundesliga

2:0

1:3

1983/84

Bundesliga

3:7

1:8

1993/94

DFB-Pokal, 3. Runde

4:6 n.E.

 

Bilanz: 17 Spiele, 8 Siege, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen