Hermann Bitz


 

* 21.09.1950

Hermann Bitz spielte von 1975 bis 1979 für die Offenbacher Kickers. In diesen vier Jahren erzielte der nur 170 cm große, offensive Mittelfeldspieler in 140 Ligaspielen 41 Tore.

An den beiden letzten Spieltagen der Saison 1970/71 kam Bitz im Trikot des 1.FC Kaiserslautern zu seinen ersten beiden Bundesligaeinsätzen. In der darauf folgenden Spielzeit konnte sich das Lauterer Eigengewächs als Stammspieler etablieren und erreichte mit den roten Teufeln das DFB-Pokalfinale, wo man sich allerdings dem FC Schalke 04 geschlagen geben musste. Bitz war auch an einem der denkwürdigsten Spiele der Bundesligageschichte beteiligt: Am 20. Oktober 1973 führte Meister Bayern München nach 57 Spielminuten bereits mit 4:1 auf dem Betzenberg, doch am Ende gewann der FCK noch mit 7:4.

Während seiner Zeit in Kaiserslautern bestritt Bitz zudem 23 Spiele für die von Jupp Derwall trainierte Nationalmannschaft der Amateure, mit der er 1972 in München am olympischen Fußballturnier teilnahm. Der Mittelfeldspieler kam dabei in allen sechs Spielen zum Einsatz und erzielte beim 7:0 gegen die USA ein Tor. Zur Mannschaft, für die nach einer 2:3-Niederlage gegen die DDR in der Zwischenrunde Endstation war, gehörten u. a. auch Jürgen Kalb, Ottmar Hitzfeld, Uli Hoeneß, Bernd Nickel, Rudi Seliger und Ronald Worm. Kapitän war der Offenbacher Egon Schmitt.

Als Bitz im Sommer 1975 nach Offenbach kam waren die Kickers ein etablierter Bundesligist, der in den Vorjahren die Plätze 7, 10 und 8 belegt hatte. Doch nachdem Erwin Kostedde und Winfried Schäfer verkauft werden mussten, war schon zu erahnen, dass der OFC vor einer schweren Saison stehen würde. Der bisherige Spielmacher Josef Hickersberger rückte auf die Position des Mittelstürmers, wo er Torjäger Kostedde ersetzen sollte. Die beiden Neuzugänge Hermann Bitz und Gernot Rohr sollten im Mittelfeld die Lücken schließen, die durch den Weggang Schäfers und Hickersbergers Positionswechsel entstanden waren. Gleich im ersten Heimspiel gelang Bitz beim 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV sein erster Treffer im Kickers-Trikot. Obwohl er in dieser Saison alle 34 Spiele machte, sollte es sein letzter bleiben. Der OFC konnte die namhaften Abgänge nicht kompensieren und steckte von Anfang an im Abstiegskampf. Am Saisonende mussten die Kickers nach vier Jahren Bundesliga am Stück wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Trotz des Abstiegs blieb Bitz in Offenbach. In der Saison 1976/77 erzielte er in 33 Spielen acht Tore. Die Kickers verpassten als Tabellendritter der 2. Bundesliga Süd jedoch den angestrebten direkten Wiederaufstieg. Daraufhin musste sich der OFC von weiteren Leistungsträgern trennen, so dass man in der darauf folgenden Saison nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun hatte und am Ende Fünfter wurde. Dafür machte Bitz einen Leistungssprung und traf bei 37 Einsätzen 15 Mal. In der Spielzeit 1978/79 bot sich ein ähnliches Bild: Während die Kickers die Saison nur auf dem 6. Platz abschlossen, konnte Bitz seine Torausbeute erneut steigern. In 36 Spielen schoss er 17 Tore.

Daraufhin musste der OFC auch Bitz aus finanziellen Gründen an den Bundesligisten TSV 1860 München verkaufen. Ein Jahr später folgte ihm Rudi Völler zu den Löwen. Beide konnten jedoch nicht verhindern, dass die Sechziger 1981 erneut aus der Bundesliga absteigen mussten. Danach beendete Bitz mit einer Bilanz von 208 Spielen und 21 Toren seine Bundesliga-Karriere.