Horst Bertram
* 16.11.1948 |
Für
den OFC bestritt Horst Bertram in zwei Jahren nur vier Spiele. Später avancierte
der einstige Juniorennationaltorwart bei Borussia Dortmund zur langjährigen
Nummer 1.
Die
erste Profistation des gebürtigen Münsteraners war der SC Preußen, bei dem er
zwischen 1967 und 1969 zu seinen ersten Einsätzen in der Regionalliga West kam.
Im Sommer 1969 wechselte er zu den gerade aus der Bundesliga abgestiegenen
Kickers. Beim OFC kämpfte er mit dem bisherigen Ersatzkeeper Karlheinz Volz um
die Nachfolge des abgewanderten Rudi Wimmer. Auch weil Bertram wegen eines
Bandscheibenvorfalles lange ausfiel, entschied Volz das Duell für sich. So
brachte es Bertram in der Regionalligasaison 1969/70 nur zu zwei Einsätzen.
Auch beim größten Triumph der Offenbacher Vereinsgeschichte, dem Gewinn des
DFB-Pokals, saß er nur auf der Bank, während Volz beim 2:1-Finalsieg gegen den
1.FC Köln zum Helden von Hannover wurde. Nach dem direkten Wiederaufstieg in
die Bundesliga blieb Bertram Reservist. Nur zweimal durfte er Volz vertreten
und kassierte in den Auswärtsspielen bei Eintracht Braunschweig und Hertha BSC
Berlin jeweils drei Gegentore.
Nach
dem erneuten Abstieg der Kickers schloss sich Bertram 1971 Borussia Dortmund
an, wo er jedoch hinter Jürgen Rynio zunächst ebenfalls nur die Nummer 2 war.
Erst nach dem Abstieg des BVB etablierte sich Bertram in der Saison 1972/73 als
Stammkeeper. 1976 gelang ihm mit Dortmund die Rückkehr in die Bundesliga.
Denkwürdig war vor allem die 0:12-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am
letzten Spieltag der Saison 1977/78, bei der jedoch nicht Bertram, sondern der
unerfahrene Peter Endrulat im Tor stand. Trainer Otto Rehhagel hatte Bertram
wegen eines Streits auf die Bank gesetzt. Nachdem es bereits zur Halbzeit 0:6
stand, sagte Rehhagel: „Horst, jetzt müssen sie wohl ran.“ Doch Bertram
erwiderte: „Nein, jetzt gehe ich auch nicht mehr rein.“ Insgesamt stand Bertram
in 233 Ligaspielen im Tor der Borussia, ehe er vom späteren Nationaltorwart
Eike Immel verdrängt wurde. Nachdem er seinen Stammplatz in Dortmund verloren
hatte, hatte Bertram ein Angebot des FC Bayern München, die Nachfolge des bei
einem Autounfall verletzten Sepp Maier anzutreten, doch der BVB ließ ihn nicht
ziehen. So saß er zwischen 1979 und 1983 hinter Immel auf der Bank, kam aber
nicht mehr zum Einsatz.
1983
wechselte Bertram zum Oberligisten 1.FC Bocholt, für den er wegen eines
Knorpelschadens jedoch kein Spiel bestreiten konnte. Infolgedessen beendete er
seine Karriere und wurde Co-Trainer. Es folgten weitere Stationen als Trainer
im Amateurfußball. Heute betreibt er einen Kiosk in Dortmund und ist Torwarttrainer
beim Bezirksligisten SV Holzwickede.