Uwe Bein


 

* 26.09.1960

 

Einer der genialsten Spielmacher, die Deutschland je hervorgebracht hat, begann seine Profikarriere bei den Kickers. Uwe Bein verstand es wie kaum ein anderer, mit einem „tödlichen Pass“ die gegnerische Verteidigung auszuhebeln. Für den OFC erzielte der offensive Mittelfeldspieler zwischen 1979 und 1984 in 153 Spielen 72 Tore.

 

In seiner Jugend spielte Bein für den TSV Lengers und VfB Heringen, ehe er sich 1978 dem OFC anschloss. Am 3. November 1979 gab er unter Trainer Horst Heese beim 2:2 gegen den VfR Bürstadt sein Zweitligadebüt. Sein erstes Tor im Kickers-Dress gelang ihm am 3. Mai 1980, als er im Heimspiel gegen den FV Würzburg den 2:1-Siegtreffer markierte. In seiner ersten Profisaison brachte es Bein auf neun Einsätze. Bereits in der folgenden Spielzeit schaffte er den endgültigen Durchbruch, kam in allen 38 Spielen zum Einsatz und erzielte 25 Tore. Als Tabellenzweiter der 2. Bundesliga Süd scheiterten die Kickers in den Relegationsspielen am Nordzweiten Eintracht Braunschweig. Auch in der darauffolgenden Spielzeit, in der Bein in 35 Partien zwölfmal traf, erreichte der OFC als Tabellendritter der nunmehr eingleisigen 2. Bundesliga die Relegation. Bis zum 33. Spieltag hatte man als Tabellenführer noch den direkten Aufstieg vor Augen, fiel nach drei Niederlagen und zwei Remis in den letzten fünf Spielen jedoch noch auf Rang 3 zurück. Gegen Bayer Leverkusen, dem Drittletzten der Bundesliga, verloren die Kickers beide Relegationsspiele und verpassten abermals den Aufstieg. Unter dem neuen Trainer Lothar Buchmann sollte es im dritten Anlauf endlich klappen. In der Saison 1982/83 bestritt Bein 37 Spiele und trug mit seinen 20 Treffern maßgeblich dazu bei, dass der OFC als Tabellenzweiter direkt in die Bundesliga aufstieg.

 

Während die Bundesliga für die meisten seiner Mitspieler eine Nummer zu groß war, bereitete Bein die Umstellung auf die höhere Spielklasse keine Probleme. Im ersten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (4:3) war er mit drei Treffern innerhalb von 15 Minuten der überragende Mann auf dem Platz. Insgesamt erzielte er in 34 Spielen 14 Tore und war damit der beste Torschütze in der bislang letzten Offenbacher Bundesligasaison. So war es auch nicht verwunderlich, dass er nach dem Abstieg der Kickers vom 1.FC Köln verpflichtet wurde. Mit den Kölnern erreichte er 1986 das Finale des UEFA-Cups, wo man sich allerdings Real Madrid geschlagen geben musste.

 

Nach drei Jahren in der Domstadt wechselte Bein 1987 zum Hamburger SV, wo er zunächst als Fehleinkauf galt, dann aber mit Thomas von Heesen ein kongeniales Mittelfeldduo bildete. 1989 lockte ihn Eintracht Frankfurt zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Dort fand Bein in Andreas Möller einen neuen Partner im Mittelfeld, mit dem er sich auf dem Platz blind verstand. Am 4. Oktober 1989 gab er im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland sein Debüt in der Nationalmannschaft. Bis 1993 sollte es Bein auf 17 Länderspiele bringen, in denen er drei Tore erzielte. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1990. Mit der Eintracht verpasste er dagegen mehrfach die Meisterschaft.

 

Nach insgesamt 91 Toren in 300 Bundesligaspielen wechselte Bein 1994 gemeinsam mit Guido Buchwald zu den Urawa Red Diamonds in die japanische Profiliga. Im Januar 1997 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ seine Karriere beim Oberligisten VfB Gießen ausklingen. So spielte er auch nochmals auf dem Bieberer Berg, wo ihm beim 4:2-Sieg des OFC beide Gießener Tore gelangen. Zwischen 2002 und 2006 war Bein noch beim Fünftligisten SVA Bad Hersfeld aktiv und kümmerte sich um den Aufbau seiner Fußballschule.

 

Im Mai 2005 kehrte Bein als Sportmanager zum OFC, der kurz vor dem Aufstieg in die 2. Bundesliga stand, zurück. Wegen seiner Tätigkeit als Botschafter der WM 2006 fand er jedoch zu wenig Zeit für die Kickers und erklärte daher am 23.12.2005 seinen Rücktritt. Zuvor war er sowohl bei den Fans als auch beim Präsidium in die Kritik geraten.