Walter Bechtold


 

* 25.07.1947

 

Walter Bechtold ist neben Wolfgang Trapp einer von nur zwei Spielern, die für alle drei hessischen Vereine in der Bundesliga gespielt haben. Von 1969 bis 1972 trug der torgefährliche Mittelfeldspieler das Kickers-Trikot. Außerdem war er noch für Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 aktiv. 

 

Der gebürtige Frankfurter kam 1962 vom SV Nieder-Wöllstadt in die Jugendabteilung der Eintracht, wo er auch zum Juniorennationalspieler avancierte. Am 16. Oktober 1965 gab Bechtold im Spiel beim 1.FC Köln sein Bundesligadebüt. Insgesamt bestritt er für die SGE in vier Saisons 73 Bundesligaspiele, in denen er 33 Tore erzielte. Den Sprung zum Stammspieler hat er dennoch nicht geschafft.

 

1969 wechselte Bechtold die Mainseite und schnürte seine Fußballschuhe fortan für den OFC, mit dem er auf Anhieb in die Bundesliga aufstieg. Mit zwölf Treffern in 35 Regionalligaspielen war er in dieser Saison der zweitbeste Offenbacher Torschütze. In der Aufstiegsrunde gelangen ihm drei Tore, zwei davon beim 4:1-Sieg gegen den FK Pirmasens, mit dem OFC die Rückkehr in die Bundesliga perfekt machte.

 

Zudem gehörte Bechtold zur Kickers-Mannschaft, die am 29. August 1970 durch einen 2:1-Finalsieg gegen den 1.FC Köln den DFB-Pokal gewann. Auch in den beiden einzigen Europapokalspielen des OFC gegen den FC Brügge kam er zum Einsatz. In der Bundesliga lief es danach weniger gut. Obwohl ihm in 28 Spielen acht Tore (fünf davon per Strafstoß) gelangen, musste Bechtold mit den Kickers in den Wirren des Bundesligaskandals direkt wieder absteigen.

 

Der OFC erholte sich jedoch erstaunlich schnell von diesem Schock und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg. Dabei blieb das Team von Trainer Kuno Klötzer während der gesamten Regionalliga-Saison 1971/72 und auch in der anschließenden Aufstiegsrunde ungeschlagen. Bechtold schoss in jener Spielzeit bei seinen 31 Einsätzen in der Regionalliga Süd zehn Tore. In der Aufstiegsrunde erzielte er fünf Treffer, drei davon beim 7:2-Sieg gegen Röchling Völklingen.

 

Als Bechtold den OFC im Sommer 1972 verließ und sich dem Regionalligisten SV Darmstadt 98 anschloss war nicht davon auszugehen, dass er noch einmal in der Bundesliga spielen würde. Als Meister der 2. Bundesliga Süd stieg er jedoch mit den Lilien 1978 noch einmal in die Bundesliga auf. Mittlerweile zum Libero umfunktioniert, war Bechtold der Anführer der von Lothar Buchmann trainierten „Feierabend-Profis“, mit denen Darmstadt erwartungsgemäß direkt wieder abstieg.

 

1980 beendete Bechtold nach 131 Bundesligaspielen (46 Tore) und 176 Einsätzen in der 2. Liga (46 Treffer) seine Profikarriere. Danach spielte er noch bei der TSG Usingen, der FVgg. Kastel und der von Portas unterstützten Prominentenauswahl FC Rhein-Main.