Ralf Balzis
* 31.07.1965 |
Ralf Balzis erzielte in der Zweitligasaison 1984/85 für die
Kickers in fünf Spielen zwei Tore. Doch die OFC-Fans sollten nicht lange Freude
an dem Stürmer haben, da sich der Hamburger SV das Talent schnappte.
1983 kam Balzis im Alter von 18 Jahren von der SG Höchst an
den Bieberer Berg, wo er zunächst in der 2. Mannschaft spielte. Am 5. März 1985
kam er unter Trainer Horst Heese im Heimspiel gegen den FC Homburg (0:2) zu
seinem Zweitligadebüt. Zwei Wochen später erzielte er beim 3:3 gegen Hannover
96 zwei Tore. Der OFC bot dem Amateurspieler daraufhin einen Profivertrag an,
doch auch HSV-Manager Günter Netzer, der gegen Hannover zufällig auf der
Tribüne gesessen hatte, war mittlerweile auf Balzis aufmerksam geworden und
nahm ihn prompt für die kommende Spielzeit unter Vertrag. Als dies bekannt
wurde, warf Heese den jungen Angreifer mit den Worten „Er hat uns hinters Licht
geführt!“ aus dem Kader.
So wechselte Balzis im Sommer 1985 für die läppische
Ablösesumme von 10.000 DM nach Hamburg. Dazu gab es in der Vorbereitung noch
ein Ablösespiel, das der inzwischen nur noch drittklassige OFC überraschend mit
5:1 gegen den HSV gewann, obwohl der UEFA-Cup-Teilnehmer in Bestbesetzung
angetreten war. Am 16. August 1985 kam Balzis im Auswärtsspiel des HSV bei
Borussia Dortmund (1:1) zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Seine Torpremiere
feierte er am 15. März 1986, als er beim 4:0 gegen den 1.FC Saarbrücken gleich
drei Treffer markierte. Insgesamt kam Balzis, der von HSV-Trainer Ernst Happel
„Büffel“ genannt wurde, weil er immer mit dem Kopf durch die Wand wollte, in
seiner ersten Bundesligasaison zu 22 Einsätzen und fünf Toren. In der
Folgesaison, in der die Hamburger Vize-Meister wurden, wirkte er nur in acht
Spielen mit, konnte darin aber vier Treffer erzielen.
1987 wechselte Balzis zu Eintracht Frankfurt. Für die Hessen
bestritt er in zwei Jahren 35 Spiele (fünf Tore), ehe er sich dem
österreichischen Bundesligisten Vienna Wien anschloss. Im Januar 1991 wechselte
er zum Ligakonkurrenten Austria Salzburg, wo er gemeinsam mit Oliver Bierhoff
das Sturmduo bildete. Im Sommer des Jahres 1991 kehrte Balzis nach Deutschland
zurück, wo er sich dem VfL Osnabrück anschloss. Nach zwei Jahren in der 2.
Bundesliga stieg Balzis mit dem VfL in die Oberliga ab, blieb den Niedersachsen
aber treu und gewann 1995 die Deutsche Amateurmeisterschaft. 1996 wechselte er
zur SG Wattenscheid 09, mit der er wieder in die 2. Bundesliga aufstieg. Danach
spielte Balzis noch jeweils zwei Jahre beim Nord-Regionalligisten SV
Wilhelmshaven sowie beim aufstrebenden Verbandsligisten Sportfreunde Lotte, ehe
er 2001 seine Karriere beendete.
In der Saison 2001/02 coachte Balzis den Kreisligisten BS
Vörden. Von 2002 bis 2012 arbeitete er als Regionalscout für seinen Ex-Club
Hamburger SV und trainierte teilweise parallel dazu die C-Jugend des VfL
Osnabrück. In der Saison 2007/08 gab er beim Oberligisten SC Spelle-Venhaus für
acht Spiele sein Comeback auf dem Rasen. 2009 übernahm er für drei Jahre das
Traineramt beim Bezirksligisten SV Blau-Weiß Merzen und coacht seit 2012 die
ebenfalls in der Bezirksliga spielende TuS Neuenkirchen.