Bruno Akrapovic


 

* 26.09.1967

 

Bruno Akrapovic war der Prototyp eines defensiven Mittelfeldspielers. Ein Abräumer, der weder sich noch den Gegner schonte und den man aufgrund seiner harten, kompromisslosen Spielweise lieber in der eigenen Mannschaft sah als in den Reihen des Gegners.

 

Mit 20 Jahren wechselte Akrapovic von seinem Jugendverein NK Celik Zenica (damals Jugoslawien) zu Arminia Hannover. Als Erinnerung an seine Einreise nach Deutschland am 08.08.1988 trug er bei fast allen Vereinen die Rückennummer 8. Beim OFC war diese jedoch bereits an Angelo Barletta vergeben, weshalb Akrapovic zunächst die 7 und im zweiten Jahr dann seiner Position entsprechend die 6 auf seinem Trikot hatte. Auch seine Frisur, die lange Lockenmähne, blieb während seiner gesamten Spielerkarriere unverändert.

 

Nach Stationen bei Göttingen 05 und TuS Celle stieg Akrapovic 1992 mit dem VfL Wolfsburg in die 2. Bundesliga auf. Zwei Jahre später schloss er sich dem FSV Mainz 05 an, mit dem er am letzten Spieltag der Saison 1996/97 durch eine 4:5-Niederlage ausgerechnet beim direkten Konkurrenten Wolfsburg den Aufstieg in die Bundesliga verpasste.

 

Im Sommer 1997 wechselte Akrapovic zu Tennis Borussia Berlin, die mit der Verpflichtung zahlreicher namhafter Spieler den Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga anstrebten. Immerhin gelang auf Anhieb der Aufstieg in die 2. Liga, wobei TeBe in der Aufstiegsrunde auch mit 2:1 auf dem Bieberer Berg gewann. Nach einem guten 6. Platz im ersten Zweitligajahr wurde den Berlinern im Sommer 2000 jedoch die Lizenz entzogen. Damit war Akrapovics Karriere als Zweitligaspieler nach 226 Einsätzen beendet.

 

Im Alter von 32 Jahren schaffte Akrapovic dann doch noch den Sprung in die 1. Liga. Nachdem er eigentlich schon beim Zweitligisten MSV Duisburg im Wort stand, lotste ihn Trainer Eduard Geyer zum FC Energie Cottbus, für den er schließlich 67 Bundesligaspiele bestritt.  Dort gehörte Akrapovic auch zu der Elf, die am 6. April 2001 für ein Novum in der Bundesliga sorgte: Als erster Club lief Cottbus im Spiel gegen den VfL Wolfsburg mit elf Ausländern auf. Nach dem Verlust seines Stammplatzes wechselte er in der Winterpause der Saison 2002/03 zum Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt, für den er verletzungsbedingt jedoch nur neun Spiele bestreiten konnte.

 

Im Sommer 2003 erfolgte schließlich der Wechsel nach Offenbach. Für den OFC bestritt Akrapovic 55 Spiele in der Regionalliga Süd. Sein einziges Tor erzielte er im Auswärtsspiel beim 1.SC Feucht. Der Sechser war als Führungsspieler ein wichtiger Bestandteil der Kickers-Mannschaft, der 2005 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Danach wurde er allerdings aussortiert, weil Trainer Hans-Jürgen Boysen dem mittlerweile 37-Jährigen das Tempo in der 2. Liga offenbar nicht mehr zutraute. Akrapovic kehrte daraufhin zu Arminia Hannover zurück.

 

Nach Stationen als Spielertrainer beim SSV Vorsfelde und Germania Wolfsburg, sowie als Co-Trainer beim VfL Wolfsburg II und dem russischen Erstligisten Saturn Ramenskoje, trat Akrapovic 2011 seine erste Stelle als Chefcoach an und trainierte mehrere kroatische Zweit- und Drittligisten. Mit dem FC Europa (Gibraltar) und Shkendija Tetovo (Mazedonien) gewann er jeweils den nationalen Pokal. Seit November 2017 ist er Trainer des bulgarischen Erstligisten Lokomotive Plovdiv.

 

Für sein Heimatland Bosnien-Herzegowina bestritt Akrapovic 13 Länderspiele, wobei er erst mit 32 Jahren sein Debüt gab. Durch Heirat erhielt er zudem die italienische Staatsangehörigkeit. Sein Sohn Aaron spielte daher auch für die U17 Italiens und ist mittlerweile in der 4. italienischen Liga aktiv.