Dinalo Adigo
* 25.07.1972 |
Bereits
im Jahr 1966 trug mit Willi Rodekurth ein farbiger Spieler das OFC-Trikot.
Dieser war allerdings genauso Deutscher wie Sturmlegende Erwin Kostedde, der
1974 als erster Dunkelhäutiger in der deutschen Nationalmannschaft debütierte.
Von da an sollte es noch fast zwei Jahrzehnte dauern, ehe mit Dinalo Adigo der
erste Afrikaner zum OFC kam.
Als
dieser im Frühjahr 1993 aus dem belgischen Westerlo nach Offenbach wechselte,
hofften die OFC-Fans, dass die neue „schwarze Perle“ ähnlich gut einschlagen
würde wie ein gewisser Anthony Yeboah, der zu dieser Zeit auf der anderen Mainseite
zum Torschützenkönig der Bundesliga avancierte. Die Kickers standen in der
damals drittklassigen Oberliga Hessen kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft,
suchten für die bevorstehende Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga jedoch noch
einen Torjäger. Doch genau genommen war der aus Benin stammende Adigo kein
typischer Stürmer, sondern eher auf den offensiven Außenbahnen zu Hause. Auf
seinen späteren Stationen wurde er sogar zum Abwehrspieler umfunktioniert. In 59 Ligaspielen
sollte Adigo für die Kickers nur drei Tore erzielen. Der flinke Flügelflitzer
wurde trotzdem zum Publikumsliebling. Nach der Melodie des Sommerhits „Vamos a
la playa“ sangen die Fans „Dinalo Adigo, oh oh oh oh oh“.
Am
8. April 1993 gab Adigo beim 4:1-Auswärtssieg beim SC Neukirchen sein Debüt im
OFC-Trikot. Drei Wochen später sicherten sich die Kickers mit einem 1:1 gegen
den FV Bad Vilbel am drittletzten Spieltag den Meistertitel. Die Aufstiegsrunde
verlief aus Offenbacher Sicht mit nur einem Sieg, fünf Remis und einer
Niederlage leider erfolglos.
In
der Folgesaison wurde der OFC hinter dem FSV Frankfurt nur Vize-Meister und
qualifizierte damit für die Endrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft. Beim
3:1 gegen den bayerischen Vertreter SV Lohhof schoss Adigo ein Tor und trug
damit seinen Teil dazu bei, dass die Kickers das Finale erreichten. Dieses
wurde jedoch trotz Heimvorteils mit 0:1 gegen Preußen Münster verloren.
Im
Sommer 1994 startete der OFC in der neu eingeführten Regionalliga Süd und sah
sich selbst als Mitfavorit auf den Aufstieg. Stattdessen spielte man von Anfang
an gegen den Abstieg. Adigo war mit 30 Einsätzen Stammspieler, erzielte aber
nur zwei Tore. Nach dem überraschenden Sturz in die Viertklassigkeit verließ
Adigo im Sommer 1995 den Bieberer Berg und schloss sich dem
Nordost-Regionalligsten Lok Stendal an.
1997
kehrte er in die Regionalliga Süd zurück, wo er zwei Jahre lang für den SSV
Reutlingen auflief. Danach wurde Adigo beim FC Schönberg 95 (Oberliga
NOFV-Nord) heimisch. Von 1999 bis 2007 spielte er für den Club aus
Mecklenburg-Vorpommern und übernahm dort anschließend das Traineramt. Im Sommer
2010 wechselte er als Nachwuchskoordinator zum Verbandsligisten FC Anker Wismar
und stieg dort im April 2013 zum Trainer auf.
Für
sein Heimatland Benin bestritt Adigo 17 Länderspiele und nahm 2004 am Afrika
Cup teil.